Mittlerweile weiss jeder und jede, was mit den Buchstaben K. I. gemeint ist. Genau: die Abkürzung für «Künstliche Intelligenz». Sie sei enorm wichtig, ein eigentlicher Game-Changer, der unsere Zukunft sehr entscheidend verändern werde, sagt man. Mit K. I. werde die Welt bald eine andere sein. K. I. werde unsere Arbeitswelt von Grund auf revolutionieren und auch unser Privatleben massiv beeinflussen. So weit so gut. Aber was ist, wenn ich Ihnen sage, dass K. I. auch noch eine andere Bedeutung hat – vielleicht sogar eine, die in Zukunft noch wichtiger sein könnte als die «Künstliche Intelligenz»? Was – Sie glauben mir das nicht? Dann sollten Sie unbedingt weiterlesen. Denn ich schreibe hier über K. I. als «Körperintelligenz».
Karl Grunick, der diesen Begriff in die Diskussion eingeführt hat, öffnet mit seiner Perspektive Türen zu einem tieferen Verständnis unserer emotionalen und physischen Selbstwahrnehmung. Und wenn wir uns eingehender mit Körperintelligenz beschäftigen, stellt sich schon die Frage, welche dieser beiden Formen von Intelligenz – Künstliche oder Körperintelligenz – tatsächlich das grössere Potenzial für die Zukunft birgt.
Körperintelligenz bezieht sich auf das Wissen und das Verständnis, das wir über unseren eigenen Körper und unsere Emotionen haben. Grunick beschreibt in seinem Buch, dass Emotionen nicht nur mentale Zustände sind, sondern tief im Körper verankert werden. Diese Verbindung zwischen Körper und Geist ist entscheidend dafür, wie wir auf unsere Umgebung reagieren und wie wir unsere Emotionen regulieren. Körperintelligenz bedeutet, den eigenen Körper als ein Werkzeug zu erkennen, das uns helfen kann, emotionale Herausforderungen besser zu bewältigen.
In der modernen Arbeitswelt, die oft von Stress, Druck und hohen Erwartungen geprägt ist, wird die Fähigkeit, mit Emotionen gut und kreativ umgehen zu können, immer relevanter. Hier kommt die Körperintelligenz ins Spiel. Sie kann als eine Art Grundlage und Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung von emotionaler Intelligenz (EQ) betrachtet werden. Menschen, die über ein hohes Mass an Körperintelligenz verfügen, sind meist besser in der Lage, ihre Emotionen zu erkennen und zu steuern. Dies bedeutet, dass sie in stressigen Situationen ruhiger und fokussierter bleiben können.
Die Implementierung von Körperintelligenz in den Arbeitsalltag kann folgende Vorteile mit sich bringen:
Es gibt verschiedene Techniken, die wir anwenden können, um unsere Körperintelligenz zu verbessern. Hier ein paar Vorschläge:
Diese Techniken können individuell oder in Kombination angewendet werden, um die Körperintelligenz zu steigern und ein besseres Verständnis für die eigenen Emotionen zu entwickeln.
Während «Künstliche Intelligenz» weiterhin die Art und Weise revolutioniert, wie wir arbeiten und leben, ist es entscheidend, dass wir uns daneben zunehmend auch der immensen Bedeutung der Körperintelligenz bewusst werden. Denn in einer Welt, die immer mehr von Technologie geprägt ist, könnte die Rückbesinnung auf unsere körperlichen und emotionalen Fähigkeiten der Schlüssel zu einem harmonischeren und produktiveren Leben sein. Körperintelligenz ist nicht nur ein Konzept, sondern eine Fähigkeit, die uns hilft, in einer komplexen Welt besser zu navigieren und mit den Herausforderungen des Alltags konstruktiver und positiver umzugehen.
Und dies auch – oder gerade – in Krisenzeiten.